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Essen und Recht

Zum Aschermittwoch: Explodierende Krapfen

Für viele Narren ist es der schlimmste Tag im Jahr: Aschermittwoch! Ein Gerichtsverfahren aus Chile zeigt jedoch, dass man vielleicht froh sein kann die närrische Saison auch in diesem Jahr wieder verletzungsfrei überstanden zu haben. Was war passiert?

Die chilenische Tageszeitung „La Tercera“ hatte ein Kochrezept für Krapfen, die sogenannten „Churros“ abgedruckt. Leser, welches sich an dieses Rezept gehalten haben, haben in der Folge teilweise schwere Verbrennungen erlitten. Fünfzehn dieser Geschädigten haben die Zeitung auf Schadensersatz in unterschiedlicher Höhe verklagt. Dreizehn von ihnen gab der oberste Gerichtshof des Landes in einem Berufungsverfahren schlussendlich Recht. Die Zeitung wurde verurteilt Entschädigungen in Höhe von umgerechnet 1.500,00 € bis 20.000,00 € zu bezahlen. Das Gericht hat in seiner Begründung ausgeführt, dass wer sich treu an das Rezept gehalten habe, habe eine Explosion in der Küche nicht vermeiden können. Zwar wäre die Backanleitung durchaus korrekt gewesen, sie habe sich jedoch an Profis gerichtet und nicht an Hobbyköche. Vor allem wäre nicht deutlich gemacht worden, dass man entsprechendes Küchengerät benötigt, um das Rezept unfallfrei auszuführen.

Ähnliche Verfahren aus Deutschland sind uns bislang nicht bekannt. Ob es daran liegt, dass sich die hiesigen Fastnachtsbäcker nicht so penibel an die Rezepte halten oder die Zeitungen gleich auf den Abdruck derartig gefährlicher Rezepte verzichten lässt sich nicht feststellen.

In diesem Sinne auf ein Neues am 11.11.

Rechtsanwalt Pablo Blessing