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Essen und Recht

Starkoch Jamie Oliver machte es vor, nun zieht der Deutsche Bundestag nach

Was Starkoch Jamie Oliver versucht hat, möchte nun der Bundestag umsetzen. Der britische Starkoch Jamie Oliver startete in England den Versuch, Fast-Food aus den Schulkantinen zu verbannen. Er hatte sich viel vorgenommen. Vor 4 Jahren wollte er das Speisenangebot in den Schulkantinen seines Landes revolutionieren. Das Essen sollte gesünder werden. Der britischen Regierung gefiel diese Idee.

„Feed me better“, so der Name der Kampagne. Viele Schüler allerdings nehmen seitdem Reißaus zu mobilen Fast-Food-Läden in der Nähe der Bildungseinrichtung. Aber auch Eltern stemmten sich gegen das Projekt. Die Mütter von Rotherham in der Grafschaft South Yorkshire wurden von Zeitungen „Fleischpasteten-Mamis“ genannt, da sie sich auch in der Öffentlichkeit gegen das Projekt aussprachen.

Die britische Regierung wird zunächst weiter an dem Programm festhalten. Überhaupt die Zahlen im europäischen Vergleich zeigen, dass dieses Projekt zwingend fortgesetzt werden muss. Im Europa-Vergleich sind die Briten die Dicksten. Jeder dritte Junge im Alter von 11 bis 15 ist übergewichtig. Bei den Mädchen in dieser Altersklasse wirft die Statistik 45 % aus.

Nun hat sich der Bundestag am 20.10.2016 für die Umseztzung des sog. EU-Schulprogramms entschieden und beschlossen, dass zum Schuljahr 2017/18 das bisherige EU-Schulobst- und -Gemüseprogramm mit dem EU-Schulmilchprogramm zusammengeführt wird. Dadurch werden die jährlichen Finanzmittel um 20 Millionen Euro auf insgesamt 250 Millionen Euro erweitert. Hinzu kommen pädagogisch Maßnahmen.

Schade ist aber, dass bisher nach Angaben der CDU-Fraktion im Bundestag nicht alle Bundesländer die EU-Mittel auch genutzt haben. An dem bisherigen EU-Programm für Obst und Gemüse beteiligen sich im Schuljahr 2016/17 lediglich neun Länder. Am EU-Schulmilchprogramm nehmen laut Bundesministerium alle Länder bis auf das Saarland und Hamburg teil, das aber ein solches Programm aus Landesmitteln finanziert.

Es bleibt also zu hoffen, dass alle Länder die vorhandenen Mitteln beantragen und auch nutzen, damit die Kinder sich gesünder ernähren.

Rechtsanwalt Enzo Beathalter