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Essen und Recht

Nahrungsergänzungsmittel – Fluch oder Segen?

Mehr als 1 Milliarde Euro geben die Verbraucher jährlich für Nahrungsergänzungsmittel aus. Fühlt man sich ein wenig müde, blass, kränklich oder schlapp, dann greifen viele Menschen zu Zink, Magnesium, Vitamin C, Eisen oder zu andern Pillen.

Es stellt sich aber die Frage, ob diese Nahrungsergänzungsmittel gefahrenlos eingenommen werden können oder ob ob das risikobehaftet ist. Viele Verbraucher gehen von einer gesundheitsförderlichen Wirkung aus und denken, dass Nahrungsergänzungsmittel amtlich vor Markteinführung auf Wirksamkeit und Sicherheit hin überprüft werden. Dem ist aber nicht so.

Um der Thematik nachzugehen und den Vebraucher aufzuklären haben die Verbraucherzentralen eine Forsa-Umfrage in Auftrag gegeben und ein Internetangebot zum Thema Nahrungsergänzungsmittel aufgesetzt.

Angela Clausen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, stellt aber klar: „Der Großteil der Bevölkerung Deutschlands ist heute mit Nährstoffen ausreichend versorgt“.

Dennoch ergab die Umfrage, dass in Deutschland ein Drittel der Bevölkerung Nahrungsergänzungsmittel einnimmt. Das lässt sich nachvollziehen, wenn man die Werbung hierfür betrachtet. Durchweg positiv werden die Kapseln beschrieben. Dem Verbraucher wird versprochen, dass er seinem Körper und Geist damit nur Gutes tut. Dies ist der Grund für den Hype rund um Nahrungsergänzungsmittel. Aber die Studie zeigt beeindruckend, dass der Verbraucher zu wenig verlässliche Informationen über die Produkte erhält und deshalb mögliche Gefahren nicht erkennen kann.

Jüngere Befragte unter 30 Jahren glauben überdurchschnittlich häufig, dass die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln für die Gesundheit eher förderlich sei. Auch Befragte mit hohem formalem Bildungsabschluss glauben häufiger als Befragte mit niedrigerem formalem Bildungsabschluss, dass Nahrungsergänzungsmittel eher förderlich für die Gesundheit sind.
Wichtig ist, dass die Pillen rechtlich als Lebensmittel und nicht als Medikamente einzustufen sind und zwar europarechtlich geregelt ist, welche Vitamine und Mineralien verwendet werden dürfen. Obergrenzen gibt es aber nicht. Daher raten wir dringend davon aus, ohne Ausaneindersetzung mit der Thematik solche Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen und im Zweifel vorher Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker zu halten.